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Instagram Reels sind inzwischen nicht mehr nur ein Trend, sondern eine feste Größe auf der Plattform. In diesem Artikel veröffentlichen wir die Ergebnisse unserer Reel-Studie, in der wir untersucht haben, was Reels durch die Decke gehen lassen, ob starke Emotionen in Reels zu mehr Reichweite und Engagement führen – und wenn ja, welche Emotionen bei Reels-Zuschauern am besten ankommen. Viele Gerüchte konnten bestätigt werden, aber es gab auch überraschende Erkenntnisse darüber, warum manche Reels weltweit für Gesprächsstoff sorgen, während andere mit einem apathischen Fingerwisch abgetan werden.
Was dich erwartet
Reels, die starke Emotionen auslösen, sind der Schlüssel, um Reichweiten und Engagement zu steigern

Unsere Untersuchung von mehr als 700 Reels bestätigt, dass Reels mit starken Emotionen bei den Zuschauern besser ankommen als Reels mit schwachen Emotionen. Mit Reichweiten von durchschnittlich 30 % der Follower des Profils erreichen Reels mit starken Emotionen beinahe viermal so viele Menschen wie Reels mit schwachen Emotionen (8 %).
Sie erreichen auch ein mehr als 11-mal höheres Engagement als Reels, die schwache Emotionen zeigen. Dies liegt nicht nur daran, dass Reels mit starken Emotionen ein besonders hohes Engagement erreichen (im Schnitt 4,1 %), sondern auch daran, dass Reels, die keinen Fokus auf Emotionen legen, ein ganz besonders niedriges Engagement aufweisen (0,37 %).
Wer die besten Ergebnisse erzielen möchte, sollte darauf achten, nicht nur einen emotionalen Protagonisten zu zeigen, sondern starke Emotionen beim Zuschauer auszulösen. Reels, in denen Emotionen in Mimik und Gestik gezeigt werden, erzielen 14 % geringere Reichweiten und 37 % niedrigeres Engagement als Reels, in denen Emotionen auch beim Zuschauer ankommen.
Positives Sentiment im Reel führt zu den höchsten Reichweiten und Engagement

Analysiert man das Sentiment von Instagram Reels, stellt man fest, dass Reels mit positivem Sentiment durchschnittlich 2,5-mal so hohe Reichweiten erzielen wie Reels mit schwachen Emotionen, und auch 14 % höhere Reichweiten erzielen als Reels negativen Sentiments.
Alle in unserer Studie untersuchten positiven Gefühle führen zu deutlich höheren Reichweiten. Keine Überraschung ist dabei, dass lustiger Content auch in Instagram Reels besonders zuverlässig funktioniert. Wer uns zum Lachen bringt, erhält unsere Likes. Und was uns zum Lachen bringt, teilen wir auch mit unseren Freunden: Lustige Reelserreichen im Schnitt fast viermal so viele Menschen wie Reels, die schwache Emotionen auslösen.
Ebenso erhöhen Reels, die Empathie erzeugen, die Reichweiten. Empathie hervorrufende Reels erreichen 3,5-mal so viele Menschen wie Reels mit schwachen Emotionen.
Zudem haben wir untersucht, ob Freude in Reels zu höheren Reichweiten führt. Dabei konnte gezeigt werden, dass Reels, die beim Zuschauer Freude auslösen, deutlich mehr Menschen erreichen als Reels, die beim Zuschauer schwache Emotionen auslösen (36,5 % vs. 8 %). Sie landen im Schnitt auf 4,5-mal so vielen Bildschirmen.

Obwohl der Effekt weniger stark als bei den positiven Emotionen ist, erhöhen auch die meisten stark negativen Gefühle die Reichweite von Reels.
Trauer erzeugende Reels erreichen mehr als 2,5-mal so viele Menschen als Reels mit schwachen Emotionen. Auch Angst erzeugende Reels landen auf knapp doppelt so vielen Bildschirmen. Und Wut auslösende Reels werden ähnlich stark wie Empathie erzeugende Reels verbreitet und werden von durchschnittlich knapp 4-mal so vielen Nutzern geschaut wie Reels mit schwachen Emotionen.
Dass die Reichweiten der Reels mit negativem Sentiment insgesamt nicht deutlich höher sind, liegt an Reels, die versuchen, dem Zuschauer ein schlechtes Gewissen einzureden. Zuschauer wollen sich nicht angeklagt und verurteilt fühlen. Gefühle wie Wut oder Trauer ermöglichen es dem Zuschauer, sich mit den Ansichten des Creators zu identifizieren.
Dagegen gelingt es Content Creatorn, die dem Zuschauer ein Gefühl der Scham vermitteln, nicht, den Zuschauer auf ihre Seite zu ziehen. Solche Reels werden weder geteilt noch gelikt, was negative Konsequenzen für die Reichweiten des Reels hat: Im Durchschnitt sehen nur 3 % der Follower eines Accounts solche Reels.
Will man zum Beispiel viele Menschen mit einer Haltung pro Umweltschutz erreichen, ist es in Instagram Reels besser, den positiven Effekt eines leuchtenden Vorbilds für den Umweltschutz zu zeigen, als dem Zuschauer zu sagen, welche negativen Konsequenzen sein Handeln hat.
Verwende positive Emotionen, um dein Engagement stark zu erhöhen
Positive Emotionen sind ein gutes Mittel, um nicht nur die Reichweite, sondern auch das Engagement zu steigern.
Reels, die beim Zuschauer Freude auslösen, kommen deutlich besser bei den Zuschauern an als Reels mit schwachen Emotionen: 3,9 % i. Vgl. zu 0,37 % durchschnittliches Engagement. Reels, die Empathie auslösen, weisen Engagement-Raten von durchschnittlich 3,7 % und damit genau zehnmal so hohes Engagement wie Reels mit schwachen Emotionen auf.
Und auch lustige Reels sind ein ausgezeichnetes Mittel, um ein höheres Engagement zu erreichen. Lustige Reels weisen knapp 9-mal höheres Engagement auf als Reels mit schwachen Emotionen (3,3 % vs. 0,37 %).
Weniger stark fallen die Ergebnisse bei negativen Emotionen wie Trauer, Wut und Angst aus. Zwar steigt auch hier das Engagement im Vergleich zu Reels mit schwachen Emotionen, jedoch ist der Anstieg teils deutlich geringer als bei den positiven Emotionen. Mit einem durchschnittlichen Engagement von 0,5 % schaffen es Reels, die Angst erzeugen, kaum, die Zuschauer zum Liken und Kommentieren zu bewegen (0,5 % vs. 0,37 % Engagement bei Reels mit schwachen Emotionen).
Nicht viel besser schneiden Trauer erzeugende Reels ab, die ein durchschnittliches Engagement von 0,87 % erhalten. Mit 1,4 % Engagement erhalten Wut erzeugende Reels die meisten Zuschauer unter den negativen Emotionen (1,4 % Engagement vs. 0,37 % Engagement bei Reels mit schwachen Emotionen), obwohl auch diese Werte deutlich hinter denen der positiven Emotionen zurückbleiben.
Doch der sicherste Weg, deine Fans zu vergraulen, ist, Reels zu posten, die ihnen ein schlechtes Gewissen einreden. Mit 0,13 % erhalten solche Reels sogar 65 % weniger Engagement als Reels mit schwachen Emotionen (0,13 % Engagement vs. 0,37 % Engagement bei Reels mit schwachen Emotionen).
Um das höchste Engagement zu erreichen, richte deinen Fokus lieber auf positive Emotionen.
Minimiere die Zeit, in der dein Zuschauer keine starken Emotionen erlebt
Ein tiefgreifendes Ergebnis der Studie ist, dass Reichweite und Engagement umso höher sind, je höher der Zeitanteil ist, in dem Emotionen beim Zuschauer ausgelöst werden.
Die weitverbreitete Annahme, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer sehr kurz sei und sie deshalb zu jedem Zeitpunkt emotional in das Reel investiert sein müssten, lässt sich eindeutig bestätigen.

Reels, die in mehr als 80 % der Zeit Emotionen beim Zuschauer auslösen, erzielen die höchsten Reichweiten und das höchste Engagement, und lassen Reels, die in keinem so hohen Zeitanteil Emotionen beim Zuschauer auslösen, weit hinter sich zurück.
Reels mit einem zeitlichen Anteil von über 80 %, in dem Emotionen ausgelöst werden, erzielen mit durchschnittlich 5,5 % ein sehr hohes Engagement der Zuschauer, und erreichen mit 52 % Reichweiten-Werte, die in unserer Studie von kaum einem anderen Einflussfaktor erreicht wurden.
Ein hoher zeitlicher Anteil, in dem Emotionen beim Zuschauer ausgelöst werden, ist einer der entscheidenden Faktoren für hohe Reichweiten, da sich der Nutzer das Video dann bis zum Ende ansehen wird. Und Reels, die bis zum Ende geschaut werden, werden häufiger vom Algorithmus geteilt.
Darüber hinaus führt eine hohe Emotionsdichte auch zu einem höheren Engagement, da stetig emotional berührte Zuschauer bereitwilliger liken und den Reel mit ihren Freunden und Followern teilen.
Umgekehrt leiden sowohl Reichweiten als auch Engagement stark, wenn ein Reel in weniger als einem Viertel der Videozeit beim Zuschauer Emotionen weckt. Mit durchschnittlich acht Prozent Reichweite und 0,36 % Engagement erreichen die Reels dieser Kategorie weniger als ein Zehntel des Engagements und weniger als ein Sechstel der Reichweiten der emotional-dichtesten Reels. Damit gehören sie zu den am schlechtesten performenden Reels, die wir in unserer Studie untersucht haben.
Die Lektion ist eindeutig: Verschwende keine Sekunde durch fehlende Emotionen. Denn die Auswahl für Instagram-Nutzer ist groß und der nächste Reel ist für deinen Zuschauer nur einen Fingerwisch entfernt.
Fazit
Wenn du auf Instagram erfolgreich sein möchtest, solltest du unbedingt starke Emotionen in Reels einsetzen. Dabei ist das Wichtigste, dass die Emotionen beim Zuschauer ankommen und positiv sind. Bringe sie zum Lachen oder lass sie mit den Protagonisten mitfühlen. Je kürzer die Zeit ist, in der keine Emotionen beim Zuschauer ausgelöst werden, desto größer sind deine Chancen, die Reichweite und das Engagement deiner Instagram Reels zu steigern.
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