
So ziemlich DIE größte Aufgabe für Community- und Social Media Manager ist, “gute” Inhalte zu erstellen. “Gut” heißt in diesem Falle, dass dadurch die gewünschte Zielgruppe angesprochen und in Fans verwandelt wird bzw. diese Fans zu ordentlich Interaktion angeregt werden.
Ungefähr zu wissen worauf diese Fans abfahren, erleichtert den Job da schon ungemein, spart Zeit und Fans werden nicht durch Experimente genervt. Auch der hartgesottenste Fan hat nach dem hundertsten fehlgeschlagenen Content-Versuch die Nase voll und sucht nach dem “Gefällt mir nicht mehr”-Knopf.
Doch wie soll man das nur vorhersagen können? Gibt es wirklich keinen anderen Weg, als vorsichtige Annahmen zu treffen und dann mit Samthandschuhen zu testen?
Natürlich nicht. Denn hier kommt unser Dashboard- und Benchmarking-Bereich ins Spiel. Dieser ist nämlich das ideale Werkzeug, um eure eigene, passgenaue und günstige Zielgruppenanalyse für eure Seite(n) durchzuführen. Und so geht’s:
1. Wer ist euer “Superfan”?
Will man professionell und erfolgsversprechend in den Facebookdschungel starten, so muss man sich klare Ziele setzen. Sonst weiß man ja nie, ob die ganzen Bemühungen denn auch lohnenswert sind. Das ist hier nicht anders. Wisst ihr nicht, welchen “Typ” Fan ihr ansprechen/halten wollt, wird’s nichts mit der Zielgruppenanalyse und im Endeffekt auch nix mit “guten” Inhalten.
Definiert also ganz klar, wer euer “Superfan”, eure Idealvorstellung eines Fans ist. Weswegen soll er/sie bei euch sein? Welche sozio- und psychodemographischen Daten sind euch wichtig? Was soll er/sie für euch tun (kaufen, empfehlen, Inhalte erstellen usw.)?
Ihr könnt natürlich auch mehrere “Superfans” haben. Eine Bäckerei könnte z.B. Leute, die gern Brot kaufen und essen als “Superfan 1” festlegen und Leute, die selber gerne backen und an Rezepten interessiert sind als “Superfan 2”. Das kommt natürlich immer auf eure Strategie an und muss dazu passend festgelegt werden.
2. Wer hat ihn schon?
Nun geht’s vom Reißbrett zur Praxis. Für jeden Superfan legt ihr nun ein Dashboard an und füllt es mit Seiten, die diesen Superfan bereits ansprechen. Wichtig: Diese Seiten müssen nicht unbedingt etwas mit euren Mitbewerbern zu tun haben. Das einzige was zählt ist, ob sie eure Superfans ansprechen oder nicht.

Die Liste der Seiten darf und sollte natürlich möglichst lang sein und muss sich auch nicht unbedingt auf lokale/nationale Seiten beschränken – ein Blick über den Tellerrand kann sehr inspirierend sein (Hier lohnt sich übrigens auch ein kleiner Blick in die Tabelle “Fanpages mit gleichen aktiven Fans”, zu finden unter “Multiplikatoren” in unseren Insights).
3. Wie bekommt ihr ihn auch?
Jetzt, wo ihr eure Superfans (aka Zielgruppen) als Dashboards zusammengefasst habt, könnt ihr euch an die Analyse im Benchmarking machen. Hier mal drei besonders interessante Punkte, auf die ihr ein Auge werfen solltet:
Post Historie/Top Posts

Bei der Post Historie bekommt ihr einen guten Eindruck davon, welche Inhalte besonders gut bei euren Superfans funktionieren. Welche Ideen könnt ihr davon übernehmen? Zeichnet sich ein Muster ab? Was findet ihr selbst witzig/gelungen?
Tagging
Wenn ihr die Inhalte der Posts noch genauer unter die Lupe nehmen wollt, ist unser neuestes Feature “Tagging” genau das Richtige für euch.

Damit könnt ihr den Beiträgen der Seiten selbst definierte Schlagworte zuweisen und z.B. herausfinden, dass Bilderposts mit Schokokuchen und Rezeptangaben besonders gut funktionieren. Das Ganze ist natürlich etwas zeitaufwändiger, aber es lohnt sich.
Zeiten
In der immer größer werdenen Masse an Facebook Posts, rutschen Beiträge im News Feed eurer Fans immer schneller nach unten. Ein von euch morgens veröffentlichtes Bild ist mittags schon aus dem Blickfeld eures Superfans verschwunden. Deswegen ist es wichtig, zumindest ungefähr zu wissen, wann diese aktiv sind.

Hier könnt ihr nicht nur sehen, wie viele Posts zu den jeweiligen Zeiten auf eure Zielgruppe einprasseln, sondern auch, wann diese besonders aktiv ist. Ihr solltet einen Betrachtungszeitraum von mindestens 90 Tagen wählen, da gerade Zeiten besonders anfällig für externe Einflüsse (Ferien, Witterung, große Events etc.) sind.
Trial & Error hört nicht auf
Keine Analyse, egal wie genau sie sein mag, sichert euch Erfolg auf Lebenszeit. Sie bildet eine gute Ausgangslage, auf der ihr euch eine solide Strategie für Inhalte aufbauen könnt. Ob und wie da aber noch Potenzial für mehr ist, findet ihr nur durch Ausprobieren und Testen heraus.
Postet ihr aufgrund der Analyse immer nur Samstagsvormittags, habt damit zwar vielleicht Erfolg, werdet aber nie erfahren, ob Sonntagabend für gewisse Inhalte nicht doch die besser Zeit wäre.
Ähnlich verhält es sich mit den Inhalten. Natürlich könnt ihr Bewährtes einfach kopieren und damit gut fahren, aber vielleicht könnt ihr eure Rezepte viel besser als Video verpacken und damit etwas ganz Neues schaffen?
Seht die analytische Basis nicht als Beschränkung, die euch zurückhält und euch Regeln diktiert. Es ist vielmehr ein Sicherheitsnetz, mit dem ihr euch weiter aus dem Fenster lehnen könnt.
Fazit
Eine Zielgruppenanalyse für Facebook muss nicht kompliziert sein. Mit einfachen Tools und ein wenig Zeit könnt ihr einen sehr guten Eindruck davon bekommen, womit ihr bei euren Superfans Erfolg habt. Sucht euch passende Seiten, wählt einen großen Zeitraum und schon habt ihr gute Ansatzpunkte für eure eigene Contentstrategie. Und das macht nicht nur euer Leben einfacher, sondern auch das eurer Fans.