🕕 Lesezeit: 8 Min.
Auf Instagram dreht sich dieser Tage alles um Reels. Anders als Posts oder Stories werden Reels häufiger an Nutzer ausgespielt, die dem eigenen Profil noch nicht folgen. Das bietet Unternehmen eine große Chance, ihre Reichweite zu steigern und die Zielgruppe zu erweitern. Doch was macht erfolgreiche Reels aus?
In einer umfangreichen Studie haben wir 540 Reels auf die 100 weit verbreitetsten Theorien untersucht, was einen Reel erfolgreich macht. Im heutigen Artikel beleuchten wir die Themenbereiche Werbe-Maßnahmen und Aufforderungen an Nutzer in Reels, und wie diese Reichweiten und Interaktionen von Reels beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
Betreibe keine offensichtliche Werbung in Reels
Viele Unternehmen und Influencer nutzen Instagram Reels als Verkaufsinstrument. Doch unsere Studie zeigt: enthält ein Reel Werbung für ein Produkt, dann brechen die Reichweiten drastisch ein. So erreichen Reels ohne werblichen Charakter durchschnittlich fast doppelt so viele Menschen wie Reels mit Werbung. Ganz egal, ob der Inhalt des Reels spannend, kreativ oder inspirierend ist.
Gleiches passiert mit den Zuschauer-Interaktionen (Likes, Kommentare und Shares): enthält ein Reel Werbung stürzen diese um 75 Prozent ab.

Indirekte Werbung funktioniert dagegen etwas besser. Zu “Indirekter Werbung” zählt man
- Tipps geben und Kompetenz zeigen. Beispiele sind Tipps einer Immobilienfirma zur aktuellen Marktsituation oder das Zeigen von Concept Cars eines Autoherstellers,
- Positive Gefühle mit der Marke verbinden. Dies geschieht durch Platzieren der Marke an beeindruckenden Orten, bei emotionalen Events oder im Umfeld von Personen, die durch ihren Auftritt oder eine beeindruckende Performance starke Gefühle beim Zuschauer hervorrufen.
Doch auch bei indirekter Werbung verliert man gegenüber Reels ohne jeglichen Werbeblock ein Drittel der Reichweite und erhält Zweidrittel weniger Interaktionen. Ob solche Einbußen die Produktwerbung wert sind, muss sich jeder gut überlegen. Immerhin ist die Reichweite 28 Prozent höher als bei direkter Produktwerbung im Reel.
Logos und Slogans werden in Reels wie Werbung betrachtet

Viele Unternehmen zeigen ihr Logo oder ihren Slogan am Ende eines Reels.
Unsere Untersuchung zeigt, dass Zuschauer solche Reels als Werbung sehen, weshalb sie daher ähnlich schlecht wie Reels mit indirekter Werbung abschneiden. Durchschnittlich muss man mit 36 Prozent geringeren Reichweiten und 70 Prozent geringeren Interaktionen der Zuschauer rechnen als bei Reels, die kein Logo oder Slogan zeigen.
Vorsicht mit Calls-to-action in Reels
Vielleicht ist es daher besser, dem Zuschauer am Ende des Reels nicht das Firmenlogo zu zeigen, sondern ihn dazu aufzufordern, eine spezifische Handlung durchzuführen. Solche Aufrufe heißen im Englischen “Call-to-action” und gelten weithin als anerkannte Marketing-Maßnahmen, um Interaktion und Reichweite zu steigern. Dass dies nicht allgemeingültig ist, zeigt unsere Studie.
Denn in der Summe schneiden Reels mit Call-to-action sogar schlechter ab als Reels ohne Call-to-action. Der Unterschied bei den Reichweiten lag in unserer Studie bei elf Prozent. Bei der Anzahl an Likes und Kommentaren je Reel beträgt der Unterschied sogar 33 Prozent.
Ob der Call-to-action dabei im Reel selbst gezeigt bzw. gesprochen wird oder ob er in der Caption steht, macht nicht wirklich einen Unterschied. Ersteres zeigt etwas höhere Reichweiten, letzteres zeigt etwas höhere Post-Interaktionen.
Doch Calls-to-action können sehr unterschiedliche Formen annehmen. Deshalb haben wir uns die Arbeit gemacht, die verschiedenen Calls-to-action nach der Art ihres Aufrufs zu untersuchen, um herauszufinden, ob es doch Aufforderungen gibt, die zu mehr Reichweite führen.
Diese Aufrufe verbessern deine Reel-Reichweite nicht

In unserer Studie zeigte sich, dass Reels mit Einladungen zum Freunde markieren, zum Folgen und zum Produktkauf am wenigsten Menschen erreichen. Die Reichweite solcher Reels ist zwischen 60 und 65 Prozent geringer als bei Reels ohne diese Aufforderungen.
Nicht viel besser funktionieren Reels mit Rabattcodes sowie Aufforderungen zum Registrieren. Verglichen mit Reels ohne diese Aufrufe erzielen sie durchschnittlich nur die Hälfte der Reichweite. Und auch bei Reels mit Calls-to-action zum Ansehen eines Videos oder zum Teilnehmen an einem Event muss man mit Reichweiten-Einbußen von rund 25 Prozent rechnen.
Calls-to-action, die zu mehr Reel-Reichweite führen
Andere Appelle funktionieren hingegen sehr gut. So gibt es bei Reels mit der Aufforderung, eine Website zu besuchen, keine Reichweitenverluste. Im Gegenteil, sie erreichen neun Prozent mehr Menschen als Reels, die dies nicht tun.
Reels mit Aufforderungen zum Kommentieren weisen sogar eine 43 Prozent höhere Reichweite pro Follower auf als Reels, die diese Aufforderungen nicht enthalten.
Und Reels mit der Aufforderung zum “Liken” des Reels zeigen durchschnittlich 86 Prozent höhere Reichweiten.

Allerdings führte nur der Aufruf zum Kommentieren neben höheren Reichweiten auch zu höheren Post-Interaktionen.
Fazit: Viel Potenzial wird verschenkt
Unsere Untersuchung zeigt, dass aktuell nur drei Prozent der Reels einen Aufruf zum Besuchen einer Website enthalten. Das ist verschenktes Potenzial, denn die Bereitstellung von zusätzlichen Informationen auf deiner Website kommt gut an. Setze am besten Links in deiner Bio ein, kombiniert mit einem Reel, der einen Ausschnitt dieser Information zeigt, sowie einem Aufrufen an deine Zuschauer, auf deiner Website weiterzulesen.
Ist dir allerdings ein hohes Engagement auf deine Reels genauso wichtig wie eine große Reichweite, dann versuche es insbesondere mit Aufrufen zum Kommentieren.
Nutze deine Reels als Anstoß für ein Gespräch mit und unter deinen Fans. Verwende dazu verschiedene Einladungen, zum Beispiel:
- Frag nach der Meinung deiner Zuschauer zu dem, was im Reel gezeigt wird.
- Lass sie ihre Erfahrungen mit dem im Reel angesprochenen Problem teilen.
- Lass sie ihre Gefühle, die sie in einer vergleichbaren Situation erlebt haben, oder ihre Ideen teilen.
Hebst du dich dann noch ab von deinen Konkurrenten, indem du deine Werbung subtiler gestaltest oder sogar komplett auf Werbung verzichtest, bist du auf der Überholspur. Du wirst sehen, dass deine Fans offener für deine Message sind…
In diesem Sinne: Nutzt du aktuell Aufforderungen in deinen Reels, und wie willst du in der kommenden Woche deine Zuschauer zum Kommentieren animieren? Schreib’s in die Kommentare!
Alle unsere Ergebnisse wurden über Analysen in Fanpage Karma gewonnen. Wenn du selbst herausfinden willst, was in deiner Branche und bei deinen Fans am besten funktioniert, dann laden wir dich herzlich ein, Fanpage Karma kostenlos zu testen und dies für dich selbst herauszufinden.
