Welches Unternehmen würde nicht gern hinter die verschlossenen Türen der Konkurrenz schauen und herausfinden, was die Mitbewerber so planen, welche Strategien sie verfolgen und welche Maßnahmen bei ihnen funktionieren oder floppen. Natürlich muss jeder seinen eigenen Weg finden, aber das heißt ja nicht, dass man sich nicht hier und da ein paar Inspirationen holen oder aus Erfahrungen lernen kann.
Und auch wenn wir euch nicht sagen können, welche Haarfarbe die Marketingchefin hat oder welches Abrechnungsprogramm verwendet wird, so könnt ihr mit Fanpage Karma zumindest im Bereich Facebook ordentlich “Insiderwissen” sammeln. Und das ergibt durchaus Sinn, denn oft ergeben sich dadurch neue Ideen, bisher unberührte Potenziale für euer Unternehmen zu erschließen.
1. Was wird (nicht) gepostet?
Damit ihr euch von eurer Konkurrenz abheben könnt, müsst ihr natürlich erst einmal wissen, wovon ihr euch eigentlich abheben müsst. Hier lohnt sich ein Blick in die Post Historie bzw. die Top- und Flop Posts eurer Wettbewerber. Das gibt euch nicht nur Ideen für eigene Beiträge, sondern offenbart oft auch “Schwächen”, die ihr für euch nutzen könnt.
Besonders bei serviceorientierten Unternehmen (Versicherungen, Banken, Versandhändlern etc.) solltet ihr die Beiträge mit den meisten Reaktionen genau unter die Lupe nehmen. Nicht selten verbergen sich in den Kommentaren der Fans wertvolle Infos darüber, was sie sich wünschen und was ihnen wirklich wichtig ist – zum Kommentieren braucht es ja durchaus einen ordentlichen Anreiz. Viele Kommentare heißt nicht immer viel Lob, wie hier bei der Allianz:
Sowohl im Benchmarking-Bereich als auch in der Einzelseiten-Analyse könnt ihr neben einer kompletten Postübersicht und den Top- und Flop Posts auch die benutzten Hashtags, Worte und Linkquellen ausspionieren.
2. Wird sich gekümmert?
Apropos Service: Immer häufiger nutzen Fans die Seite eines Unternehmens als Kontaktkanal für Anfragen & Kritik. Auch hier ist es nicht ganz unwichtig wie gut eure Mitstreiter darauf reagieren, ob die Fans lange auf eine Antwort warten müssen oder Fanposts ignoriert werden. Haben eure Konkurrenten mit Service z.B. gar nichts am Hut, so könnt ihr dort ordentlich punkten.
Die Infos findet ihr unter “Fan Beiträge” bei der Detailanalyse für einzelne Pages. Dort gibt es außerdem noch alle Fanposts auf einem Zeitstrahl, also lassen sich z.B. auch Shitstorms super leicht identifizieren und analysieren.
3. Was interessiert ihre Fans sonst noch?
Nehmen wir mal an, ihr möchtet die Fans eines Mitbewerbers mit Hilfe von FacebookAds dazu animieren, auch einmal bei euch vorbeizuschauen. Am besten klappt das natürlich, wenn ihr wisst, wofür sich diese Fans sonst noch interessieren.
So könnte z.B. Karstadt nun eine Anzeige zum Thema Marmelade/Konfitüre schalten (Kaufhof-Fans finden Zentis gut) und nur an Fans von Galeria Kaufhof ausliefern lassen. Oder eine besondere Kooperation mit dem “Blubb Club” bewerben und so Kaufhof-Fans genau bei ihren Interessen abholen.
Das alles erfahrt ihr unter “Multiplikatoren”. Dort könnt ihr mit der Tabelle “Fanpages mit gleichen aktiven Fans” nämlich sehen, welche Themen angesagt sind. Für alle, die es etwas auführlich möchten, haben wir unseren “Fan Activity Graph“. Der gibt euch gleich ein ganzes Netzwerk von Interessen an die Hand.
4. LSD?
Auf unserem Vortrag auf der AllFacebook Marketing Conference, haben wir die Nutzenmatrix vorgestellt. Diese ist nach dem Prinzip aufgebaut, dass jeder Post für Unternehmen und Fan einen Nutzen haben muss: LSD. Lachen, Sparen, Dazulernen – also er muss entweder eine Emotion auslösen, ihnen einen Vorteil verschaffen oder nützliches Wissen vermitteln.
Zu wissen, wo eure Konkurrenten ihren Schwerpunkt gelegt haben (besonders viele Prämien, Emotionen oder Wissenswertes) und ob das auch gut ankommt, ist ein großer Trumpf in eurem Ärmel.
Möglich macht das unsere Tagging-Funktion. Damit könnt ihr Beiträgen Schlagwörter zuweisen (also Lachen, Sparen, Dazulernen) und sehen, was wie oft verwendet wird und wie viele Reaktionen es darauf gibt. Natürlich könnt ihr das noch deutlich verfeinern, indem ihr z.B. die Darstellungsart (Bild, Text, Link, Video), Tonalität und auch Stimmung der Reaktionen mit analysiert.
5. Wie haben sie sich entwickelt?
Zu guter Letzt ist es natürlich nicht ganz verkehrt, auch einen Blick auf die Entwicklung verschiedener Kennzahlen zu werfen. Gab es z.B. starke Sprünge in der Fananzahl (durch Werbung oder eine Kampagne), vereinzelte Interaktionsspitzen oder hat die Post-Frequenz zugenommen?
Wenn ihr dauerhaft auf dem Laufenden bleiben wollt, könnt ihr zudem noch unseren Morning Report und die Sofort-Alerts nutzen. Der eine schickt euch jeden Morgen eine Zusammenfassung des vergangenen Tages, der andere informiert euch sofort, wenn die gewählte Seite einen Beitrag veröffentlicht.
Fazit
Egal ob ihr nach Inspiration oder Schwachstellen sucht: Ein genauer Blick auf eure Konkurrenz kann und wird euch mit allerlei wertvollen Informationen versorgen. Und der Praktikant muss nicht mal lernen, wie man Schlösser knackt.