Versicherungen bieten inzwischen Pakete in allen möglichen Bereichen an. Seien es Auslands-, Lebens- oder Hochwasserversicherungen. Solange man bereit ist, jemanden dafür zu bezahlen, das eigene Risiko zu tragen, findet man eine Versicherungsgesellschaft die einem dieses abnimmt.
Doch wie vermarkten sich die Unternehmen auf Social Media Plattformen? Oder handelt es sich bei den Seiten lediglich um Support Plattformen? Seht selbst!
Zu persönlich um öffentlich diskutiert zu werden
Der größte Finanzkonzern des Planeten kann hier natürlich auch mit den meisten Fans aufwarten. Die Allianz hat mit 343k Folgern den größten Anhang, gefolgt HUK-Coburg (67k), R+V (51k), DEVK (44k), Die Bayerische (37k), Wüstenrot und Württembergische (32k), HUK24 (30k), Asstel (30k) und der ERGO Versicherung (27k). Im Durchschnitt wachsen die Seiten um 1,39% wöchentlich.
Service wird groß geschrieben, allerdings mit einem Faden Beigeschmack. Viele Unternehmen liefern hier eine gute Leistung ab. Die Mehrzahl beantwortet jeden einzelnen Fan Post, in relativ kurzer Zeit. ABER: Anhänger posten nahezu nichts. Wir wollen damit nicht den Support schlecht reden sondern lediglich anmerken, dass eine Service-Rate von 100% nicht ganz so eindrucksvoll ist wenn es sich dabei lediglich um eine Handvoll Posts handelt.
R+V (100%/0,7h), ÖRAG (100%/0,5h), Hanse Merkur (100%/0,8h), Sparkassen Direktversicherungen (100%/0,2h), Generali Versicherungen (100%/2h) und ARAG (100%/3,1h) liefern die beste Leistung ab. Da allerdings nahezu keine wirklich viele Beiträge beantworten muss haben diese durchaus positiven Werte einen faden Beigeschmack.
Küken sorgen für Erfolg
Den meisten Content veröffentlich die Seite der ERGO Versicherungsgruppe (1,7). Die Westfälische Provinzial Versicherung (1,5), R+V (1,4), Wüstenrot und Württembergische (0,9), Gothaer (0,8), LV1871 (0,8) und Versicherungskammer Bayern (0,8) versuchen aufzuschließen.
Doch was wird überhaupt gepostet? Und wie gut kommen die einzelnen Typen an? Wir haben dafür ein paar hundert Beiträge getaggt und stießen auf einige wirklich interessante Fakten. Hier ein mal die Matrix.
Persönliches schlägt am meisten ein. Sobald die Nutzer das Wort Azubi lesen, hagelt es förmlich nur so positive Bewertungen.
Bemerkenswert ist es, dass Gewinnspiele besser ankommen als in vielen anderen Branchen. Dies ist vermutlich auch deswegen der Fall, weil die Preise häufig nicht den Vorstellungen der Fans entsprechen. Versicherungen trumpfen teilweise mit wirklich exquisiten Prämien auf, wie zum Beispiel VIP Karten zu großen Sport-Events. Das steigert natürlich auch Begeisterung und Einsatzfreude der Fans.
Ebenfalls spannend: Die Beitrage die in die Kategorie Information fallen kommen genau dann besonders gut an, wenn es sich um schlechte Nachrichten handelt. So erreichten alle Beiträge, die sich mit der Flut in Münster befassten, durchweg hohes Feedback. Vermutlich auch deswegen, weil es die Transparenz des Unternehmens ein wenig in den Vordergrund rückt, oder zumindest den Anschein dessen vermittelt.
LVM Versicherung hat einen Link geteilt 01.08.14
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Sehr schön werden diese Werte auch dann bestätigt, wenn man die einzelnen Beiträge nach Post Typen aufspaltet. Bilder Beiträge, die mit dem Begriff Karriere zusammenhängen, erzeugen besonders viel Feedback. Dieser persönliche Faktor geht bei anderen Medien schnell verloren, weswegen sich der Erfolg dort in Grenzen hält. Das Gegenteil gilt für Gewinnspiele. Links sind gut, Bilder schlecht.
Schaut man sich die durchschnittlichen Engagement-Werte der einzelnen Seiten an, so erkennt man schnell, dass einige das sehr wohl positive Bild gewaltig pushen. Insbesondere die Öffentliche Versicherungen, mit einem Engagement von 6,2% und einer Interaktion von 9,1%, und die ÖRAG, mit Werten um die 5%, ziehen hier klar davon. Der Rest brauch seine Arbeit jetzt jedoch nicht zu hinterfragen. Beide Seiten arbeiten mit weniger als 300 Fans, wodurch es einfacher ist eine hohe prozentuale Anzahl an Fans zum mitmachen zu animieren.
Öffentliche Versicherung Braunschweig hat ein Bild geteilt 10.07.14
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Optimieren, optimieren, optimieren
In Sachen Engagement vervollständigen die LVM (1,6%), HUK24 (1,5%), Hanse Merkur (1,2%), BGV (1%), Barmenia (0,7%), ERGO (0,7%) und die Allianz (0,6%) unsere Spitzengruppe. Bei der Post-Interaktion sieht das Ganze ähnlich aus. LVM (3,4%), HUK24 (2,7%), Hanse Merkur (2,2%), Münchener Verein (1,9%) und Barmenia (1,7%) sind hier vertreten. Diese Werte sind zwar gut, könnten jedoch relativ simpel gesteigert werden, wie wir hier sehen können.
Der Dienstag ist ein regelrechter Sumpf in dem Content nur so versickert, ohne das die Nutzer diesen überhaupt zur Kenntnis nehmen. Zur Optimierung des Erfolges ist es hier definitiv notwendig die Beiträge auf andere Tage auszulagern. Vor allem am Montag und Donnerstag Abend ist noch deutlich Luft nach oben. Ein simples anpassen der Zeit, zu der man den hart erarbeiteten Content veröffentlicht, kann hier über Erfolg und Misserfolg entscheiden.
News und Informationen – kaum Konversationen
Auf Twitter geht es ein wenig gediegener zu. ERGO hat mit 9,6k die meisten Follower, gefolgt von R+V (3,4k), Zurich Versicherungen (2,4k), Gothaer (2k), LV1871 (1,6k), HUK-Coburg (1,5k), Barmenia (1,5k), Münchener Verein (1,3k), Asstel (1,2k) und Hanse Merkur (1,2k).
Der Grund wieso die Allianz hier nicht erwähnt wird ist simpel. Zwar hat das Unternehmen einen deutschen Twitter Account mit 5,1k Followern, allerdings sind wir uns nicht so sicher ob wir diesen einfach der oben stehenden Gruppe zuordnen können. Deklariert ist dieser Account nämlich unter dem Namen MarkusWalter@Allianz, was vermuten ließe, dass das Unternehmen weitere Profile im Umlauf hat. Da wir uns dessen jedoch nicht sicher sind werden wir diese Seite erst ein Mal nicht näher betrachten.
Anders als zum Beispiel in der Flugbranche, ist der Support kein Fokus von Versicherungen. Aller Ansicht nach liegt dies am mangelnden Interesses. Menschen machen heut zu Tage vieles über das Internet, eine Versicherungsberatung scheint jedoch noch nicht akzeptiert zu sein. Vermutlich weil diese Information einfach zu stark in die Privatsphäre eines Menschen eingreift um sie öffentlich machen zu wollen. Deswegen ist die Anzahl an Tweet auch verhältnismäßig niedrig.
Mit 9,2 Tweets pro Tag führt die ERGO Versicherung die Liste an, gefolgt von R+V (5,3), Barmenia (4,4), LV1871 (2,2), Vorsorge-Spezialist (2), HUK-Coburg (1,1), Gothaer (1,1), Zurich Versicherungen (0,8) und Direct Line (0,7). Ein gewaltiger Unterschied zu den knapp 1000 Tweets die Flugunternehmen täglich veröffentlichen.
Doch wie gestaltet sich dieser Content? Nur ein geringer Teil besteht aus Retweets oder direkten Konversationen mit den Folgern. Die Tatsache, dass HUK-Coburg mit 50% den größten Gesprächsanteil hat bestätigt die Regel. Danach folgen lediglich Asstel (38%), ARAG (33%), Hanse Merkur (29%), Vorsorge Spezialist (18%) und Direct Line (11%).
Informationen laufen am erfolgreichsten.
Heute Abend begüßen wir die @RNLoewen zum Saisonauftakt in #Karlsruhe. Wir freuen uns! @bgvde #vorfreude
— BGV Presse (@bgvde) July 14, 2014
#Gewitter immer heftiger; #Urlaub und #Koffer weg – was tun? weitere #News http://t.co/LSAjWegg4Z #Versicherung — ERGO Direkt (@ERGODirekt) August 1, 2014
Eine Sache die wir jedoch nicht so ganz verstehen ist, dass die Seiten auf Twitter, der persönlicheren der beiden Plattformen, kaum bis nahezu keine Karriere Posts veröffentlichen. Ein paar Bilder einer Handvoll Mitarbeiter würden hier definitiv nicht schaden.
Fazit
Es fehlt an Optimierung. Sowohl auf Twitter, als auch auf Facebook könnte der Erfolg relativ einfach gesteigert werden. Das simple verlagern von Beiträgen würde hier aus einem Flop-Post relativ fix einen Top-Post machen. Im Großen und Ganzen ist allerdings zu sagen, dass viele Unternehmen verstehen was ihre Fans mögen, worauf es ihnen ankommt und wie sie sie zur Interaktion bewegen können. Lediglich die Twitter Profile lassen hier noch ein wenig zu wünschen übrig. Der Content ist zu eintönig, viele Beiträge zu unpersönlich und die Anzahl an direkten Konversation (zu) niedrig.
Ein Tipp: Mehr skurrile Fälle posten. Einer der erfolgreichsten Beiträge der letzten Wochen befasst sich damit, dass ein Autofahrer rund 60.000€ Schäden beim ausparken verursacht hat.
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