Ihr wollt euer Unternehmen adäquat vermarkten? Dann ist eine Werbeagentur vermutlich die beste Anlaufstelle. Und genau diese Branche haben wir diese Woche ein Mal ein wenig unter die Lupe genommen. Der Wert eines gut geführten Social Media Kanals ist kaum in Gold aufzuwiegen.
Viele positive Eindrücke blieben, ein wenig Faulheit müssen wir den Unternehmen jedoch auch vorwerfen. Aber seht selbst.
Offen wie ein Scheunentor
Die mit Abstand größte Seite hat die Agentur Jung von Matt (18k), gefolgt von thjnk (8,4k), webguerillas (6,8k), Zum Goldenen Hirschen (6,2k), Kolle Rebbe (6k), Serviceplan (5,8k) und Grabarz & Partner (5k).
Die wöchentlichen Wachstums-Werte sind jedoch mit einer Prise Salz zu nehmen. Es handelt sich hierbei nämlich größtenteils um relativ kleine Seiten. Medienfabrik I embrace (2,9%) und fischerAppelt (1,4%) stellen hier noch die Ausnahme dar, der Rest, Weike Consulting Group (1,2%), Die Crew am Bodensee (1,1%), Bartenbach AG (1%), schafft es jedoch noch nicht die 500er Marke zu knacken.
Zwar veröffentlichen die Seiten relativ wenig Content, jedoch gibt es einige Beispiele bei denen die geringe Anzahl an Posts trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, einschlägt. Am häufigsten postet Die Crew am Bodensee (0,9), gefolgt von fischerAppelt (0,7), Grabarz&Partner (0,6), Jung von Matt (0,6) und Serviceplan (0,6). Es sagt einiges aus, dass es die Seite mit dem meisten Content nicht einmal auf einen Post pro Tag schafft.
Wir haben uns das Ganze als ein Wenig genauer angesehen und dafür jeden Beitrag einer Post Gruppe zugeordnet.
• Büro
Hierbei handelt es sich in erster Regel um Persönliches. Sei es ein Bild einer neue Mitarbeiterin, Glückwünsche oder irgendwas völlig Verrücktes aus dem Büro Alltag. Das sieht dann zum Beispiel so aus.
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• Projekte
Der Begriff verrät es ja schon. Bei dieser Unterkategorie dreht es sich um die, von der Agentur verrichteten, Arbeiten. Ob es sich dabei nun um die Ankündigung einer Kampagne, die Benachrichtigung eines vollendeten Drehs, oder einen Spot selbst handelt, spielt hier keine Rolle.
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• Jobs
Angebote, Job-Gesuche, Akademien. Alles was etwas mit einem zukünftigen Engagement im Unternehmen zu tun hat landet hier.
Zum Goldenen Hirschen hat ein Video geteilt 30.07.14
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• Anderes
Dinge, die Nichts mit dem direkten Büroalltag zu tun haben. Im Großen und Ganzen dreht es sich hier um Cat Content. Bestes Beispiel: Beiträge, die mit der WM zu tun hatten.
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Die Ergebnisse sind, zumindest in unseren Augen, überraschend. Jedoch ist es nicht diese Matrix die uns am meisten verblüfft hat. Dazu gleich mehr.
Wir können hier allerdings bereits sehen, das Persönliches, mit den Unternehmen direkt Verknüpftes, am Besten ankommt. Insbesondere Danksagungen an Mitarbeiter kommen extrem gut an und generieren so viel Feedback, dass es für andere Typen nahezu unmöglich ist, dort mitzuhalten.
Bewusst scheint den Seiten dies allerdings bereits zu sein, denn beide Gruppen zusammen machen über 65% des Contents aus. Doch wie sieht das Ganze aus wenn man die Gruppen nach Post Typen aufspaltet?
Extrem Interessant. Und genau das ist es, was uns am Ende des Tages verblüfft hat. Die Tatsache, dass persönliche Beiträge nahezu unabhängig vom Medium ankommen, spricht Bände über die Fans. Natürlich könnte man hier jetzt Erbsen zählen und anführen, dass Statusbeiträge generell um 0,3% besser ankommen, aber am Ende des Tages macht dies, allein schon aufgrund der Stichprobengröße, relativ wenig Sinn.
Wir müssen allerdings mal wieder eines anführen: Postet mehr! Viele Seiten hab eine höhere Interaktions- als Engagement-Rate und verschenken ungemein viel Potenzial. Im Falle der WEFRA und Eberle Agentur ist dieser Wert mehr als 30 (dreißig) mal so hoch. Dies sollte definitiv angepasst werden.
Ebenfalls interessant: Stellenanzeigen, die in Bilder verpackt sind, kommen schlechter an als Links. Höchst ungewöhnlich, könnte allerdings dabei helfen die Reichweite zu steigern, wenn man sich die Mühe ersparen möchte, extra einen Clip zu drehen. Hat der Zeitpunkt, zu dem Beiträge veröffentlicht werden, hier einen ausschlaggebenden Effekt?
Wochenendmuffel – Beiträge timen angebracht
Teils ja, teils nein. Eines wird allerdings sofort klar: Ein wenig faul sind die Seiten zum Wochenende hin ja schon. Insbesondere wenn man bedenkt worum es sich hier häufig dreht, finden wir es verwunderlich, dass die Seiten an Samstagen und Sonntagen so brachliegen. Kleine Idee hier: wie wäre es einfach damit fix einen Wochenend-Schnappschuss hoch zuladen? Der Fokus der Seiten liegt bereits darauf persönlich zu sein, da würde das ein oder andere Bild aus dem Alltag definitiv keinen negativen Ausschlag geben. Nur ein Gedanke.
Generell ist jedoch zu sagen, dass es hier relativ wenige schlechte Zeiten gibt, zu denen die Agenturen Content veröffentlichen. Einziges Manko ist die Beitrags-Verteilung am Dienstag und Mittwoch. Ein wenig optimieren könnte hier Wunder bewirken.
Wie immer gilt jedoch auch hier: Individuelle Analyse notwendig. Da es sich hier um einen Branchenreport handelt, können wir für Ausreißer nicht garantieren. Vielleicht seid ihr ja genau die Seite, die vom Zentrum der Glockenkurve abweicht. Das Unternehmen, für welches es dann besonders gut läuft, wenn die anderen schlecht dastehen.
Viel Rehash, Reaktion fällt mager aus
Twitter wird am Ende des Tages ähnlich verwendet wie die Facebook Accounts. Von vielen Seiten werden hier häufig zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Was auf Facebook gut ankam, wird nun auf Twitter recycled. Macht weniger Aufwand, ist allerdings, für die Nutzer, die beide Plattformen verfolgen, ein wenig ermüdend (so möchten wir zumindest meinen).
Das niedrige Engagement bestätigt uns in gewisser Art und Weise. Zwar sind die Werte auf Twitter generell niedriger, allerdings selten so extrem. Insbesondere bei einer so engagierten Crowd ist dies doch schon recht merkwürdig. Warum der Content am Anfang der Woche regelrecht ignoriert wird, ist uns schleierhaft. Gleicht man das Ganze jedoch mit der Facebook Matrix ab so erkennt man relativ schnell, dass sowohl Montag als auch Dienstag einfach nicht die besten Tage zum Veröffentlichen von Content zu sein scheinen.
Gespräche sind Mangelware, etwas was man den Agenturen aber schlecht ankreiden kann, wenn diese nicht von potentiellen Kunden initiiert werden. Es ist allerdings interessant zu sehen, dass ein Großteil der Seiten mehr Retweeted, und somit aller Wahrscheinlichkeit nach Fremdcontent veröffentlicht, als sich selbst über potentielle Beiträge Gedanken zu machen.
Fazit
Werbeagenturen sind definitiv persönlicher als es in den meisten anderen Branchen der Fall ist. Man versucht sich möglichst selbst zu verkaufen, das Produkt steht dabei häufig ein wenig im Hintergrund. Diese ist jedoch auch verständlich da es schwer ist adäquate Beratungen oder Kampagnen-Betreuung über ein online Portal anzubieten.
So gleicht der Facebook Account vieler einer Art Instagram. Zig Bilder von alten Karotten, Radtouren durch das Büro oder geschmückten Arbeitsplätzen. Bei den Fans scheint es gut anzukommen, Verbesserungen sind allerdings trotzdem noch möglich. Insbesondere auf Twitter läuft es alles Andere als optimal. Dies muss jedoch nicht sein! Mit relativ simplen Methoden könnte hier die eigene Reichweite effektiv gesteigert werden.
Alle Analysen sind mit Fanpage Karma durchgeführt worden. Auf www.fanpagekarma.com kannst du alle wichtigen Kennzahlen für deine Fanpage oder die Seiten der Konkurrenz berechnen lassen, eigene Rankings erstellen, Seiten miteinander vergleichen und vieles mehr.
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