Die Saison der Freizeit-Parks nähert sich langsam dem Ende. Ein Großteil wird bald die Tore schließen und damit beginnen, die Konzepte für das nächste Jahr auszuarbeiten. Doch wie haben sie sich diese Saison auf den gängigen Social Media Kanälen geschlagen und was gibt es noch zu verbessern? Insbesondere im Bereich Service ist noch einiges zu tun.
Einfluss der Jahreszeiten ersichtlich
Der Europa-Park hat mit 619k Fans die größte Unterstützung. Dahinter reihen sich das Heide Park Resort (290k), Phantasialand (268k), Tropical Island (228k), Movie Park (172k), Skyline Park (71k), Karls Erlebnis-Dorf (69k), LEGOland (59k), Serengeti Park (53k) und Erlebnispark Tripsdill (44k) ein.
Mit 0,8% pro Woche wachsen die Seiten in einer akzeptablen Geschwindigkeit. Einige Wenige, wie zum Beispiel Tropical Island (3,9%) und Heidepark (1,6%), vergrößern sich trotz der bereits respektablen Fan-Basis immer noch sehr stark. Besonders interessant: das saisonale Wachstum. Dieses ist nämlich nicht ansatzweise so stark ausgeprägt, wie man es vermuten würde. Immerhin haben viele Parks einen Großteil des Herbstes und Winters geschlossen.
Ja, das Wachstum nimmt zum Beginn des Jahres sehr stark ab. Nur einzelne Parks, wie zum Beispiel die Skihalle Neuss, wachsen in den kalten Monaten stark. Zum Frühlingsbeginn dreht sich das Ganze dann um. Die Parks eröffnen, präsentieren das diesjährige Programm und gewinnen zahlreiche neue Fans.
Lediglich 0,5 Beiträge werden pro Tag veröffentlicht. Klingt wenig, scheint den Meisten allerdings zu genügen. Die Fans sehen das jedoch häufig anders. Karls Erlebnis-Dorf (2,7 Posts pro Tag), Holiday Park (2), Phantasialand (1,6), Filmpark Babelsberg (1,1), Serengeti Park (1) zählen zu den erfolgreichsten Seiten und erreichen größtenteils überdurchschnittliche Engagement-Werte. So erreicht Karls Erlebnis-Dorf im Schnitt zweimal so viele Nutzer wie die durchschnittliche Seite.
Es gibt einige Arten von Beiträgen, die diese Branche dominieren. Unter anderem Teil dieser Gruppe sind Schnappschüsse, Nachrichten und natürlich Gewinnspiele. Um einen besseren Überblick darüber zu erhalten, wie gut die einzelnen Typen ankommen, haben wir mehrere Hundert Beiträge markiert, diese einer Gruppe zugeordnet und dann ausgewertet.
Geschenke kommen immer an
Worum es sich bei Gewinnspielen dreht, kann sich sicherlich jeder denken. Sobald die Möglichkeit besteht Preise abzusahnen, handelt es sich um eine Lotterie, die dann auch dementsprechend kategorisiert wird. Hier ist uns jedoch eines aufgefallen: Viele Seiten veröffentlichen fehlerhafte Gewinnspiele die, rein rechtlich gesehen, nicht legitim sind. Was genau man bei Chronik-Gewinnspielen beachten muss, findet ihr hier.
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Bei Schnappschüssen drehte es sich größtenteils um Bilder des Parks. Dabei ist es irrelevant ob diese von den Besuchern eingesendet wurden oder es sich lediglich um Promotionsbilder handelt. Diese sehen dann in etwa so aus.
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Nachrichten bzw. News beschäftigten sich zu großen Teilen mit der Bewerbung von Aktionen oder Events. Die ein oder andere Job-Ausschreibung schaffte es ebenfalls auf Facebook. Auch diese Art Content gehört zum Bereich der Nachrichten.
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Bei der letzten Gruppe handelte es sich um direkte Kunden-Kommunikation. Diese wird häufig durch explizite Fragen ausgedrückt. Wie war euer Wochenende? Hat es euch gefallen? Was würdet ihr gerne nächstes Jahr sehen? etc.
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Was uns sehr positiv überraschte war der Mangel an Cat-Content. Nahezu alle Beiträge beschäftigen sich in irgendeiner Weise mit Park oder Umland. Wirkliche Off Topic Posts waren schwer auszumachen, teilweise gar unmöglich zu finden. Dies spricht definitiv für die Freizeitparks und deren Social Media Manager. Das Ziel ist es nicht einfach nur Likes zu ergattern, sondern mit spezifischen Beiträgen das eigene Produkt zu bewerben. Das Markenimage soll also durch On Topic aufgebessert werden, etwas was viele Seiten anders machen.
Und nun zum Ergebnis der Tagging-Analyse:
Gewinnspiele schlagen ein. Jedoch nur dann, wenn sie als Bild veröffentlicht werden. Sobald eine Seite auf Links bzw. Status-Nachrichten ausweicht, stürzt der Erfolg rapide ab. Bei der direkten Kommunikation mit Kunden kommt das Status-Update am besten an.
Auf Links sollten in der Zukunft generell verzichtet werden. Das Medium findet sich in jeder Kategorie auf dem letzten Platz wieder. Selbst die regional ausgelegten Nachrichten und Mitteilungen kommen sowohl als Status als auch als Bild wesentlich besser an. Das heißt nicht, dass keine Links mehr verwendet werden sollten. Ein Link kann ja immer noch in einem Bilderpost eingebettet werden.
Ebenfalls interessant: Beiträge, die sich in einer sehr humoristischen Art und Weise mit Dieben beschäftigen…
Irrgarten Kleinwelka hat einen Status geteilt 04.08.14
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…oder eine Fahndung nach einem verlorenen Stoffhasen.
Tier – und Freizeitpark Thüle hat ein Bild geteilt 15.07.14
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Der Ziel scheint es zu sein Vertrauen aufzubauen. Man möchte eine starke persönliche Bindung zur potentiellen Kundschaft herstellen. Zwar ist dies in der Wirtschaft ein generell übliches Vorgehen, auf Social Media wird es allerdings in dieser Art und Weise nur von den Wenigsten umgesetzt. Deswegen überraschte es uns sehr, dass der Service mager ausfiel.
Aufmerksamkeit wird belohnt
Mit durchschnittlich 53% beantworteten Beiträgen, schneiden die Parks relativ schlecht ab. Wenn man nun noch bedenkt, dass sie dafür rund 25h pro Post brauchen, sieht das Ganze noch übler aus. Dies ist besonders deswegen enttäuschend weil viele der Seiten mit relativ wenigen Posts rechnen müssen. Im Schnitt liegt die Anzahl der Nutzerbeiträge pro Monat bei 16. Der Median liegt jedoch bei 4,5. Das ist ungefähr ein Beitrag pro Woche.
Am Besten schneiden hier noch Das Phantasialand (91%/14h) und der Grugapark Essen (86%/0,7h) ab. Dabei sorgt ein hohes Service Level häufig für eine zufriedenere Community. Ist das auch hier der Fall?
Schaut man sich die Matrix an, so fällt einem sofort der starke Einfluss des Service Levels auf. Je mehr die Seite mit den Fans kommuniziert und ihnen hilft, desto stärker sind diese dazu animiert auf Beiträge zu reagieren. Der Einfluss ist gewaltig, selbst wenn es lediglich eine Handvoll Beiträge pro Monat zu beantworten gilt. Das Ziel sollte es also sein noch stärker auf die Fans einzugehen. Beantwortet Fragen, liked deren Lob, zeigt zumindest irgendeine Art von Reaktion. Am Ende des Tages kostet dies ein paar Sekunden, sorgt allerdings im Gegenzug dafür, dass ein erfolgreiches Betreiben der Seite realistischer ist.
Oase vergeblich gesucht
Nur ein Bruchteil der Seiten ist ebenfalls auf Twitter vertreten. Von den ursprünglich analysierten 45 kümmern sich lediglich zwölf um einen Account auf der Zweitgrößten Social Media Plattform unserer Zeit. Die meisten Follower hat der Europa-Park. Jedoch ist die Gruppe, die sich den Unternehmen auf Twitter hingezogen fühlt, wesentlich kleiner.
Lediglich 7.500 Menschen folgen der Seite. Ein herber Kontrast zu den 619k die man auf Facebook hinter sich wissen kann. Dies liegt unter anderem an der extrem niedrigen Anzahl an Gesprächen. Im Schnitt gehen lediglich 10% der veröffentlichten Beiträge auf die Kundschaft ein. Diese 10% kommen allerdings nur deswegen zustande, weil das Phantasialand eine Gesprächsrate von 100% hat. Zehn der zwölf Accounts ignorieren Nutzer komplett. Die Tatsache, dass sie selten posten, verbessert die Situation nicht wirklich.
Ein Grund für den mangelnden Erfolg könnte die exzessive Verwendung von Links sein. Wie wir bereits auf Facebook herausgefunden haben, kommt dieses Medium nur begrenzt an. Der Fokus lag dort auf Bildern und Status-Nachrichten. Es ist also logisch, dass die Fans diese Einstellung nicht deswegen ablegen, weil sie eine andere Seite browsen. Der Fokus muss hier also definitiv verändert werden.
Dafür sind Bilder allerdings nicht zwingend notwendig. Status-Nachrichten kommen auf Facebook immerhin an. Vielleicht wäre es weise einfach die Post mit passendem Text zu veröffentlichen, anstatt die Links einfach nur schnöde in das Antwortfeld zu kopieren.
Fazit
Viele Seiten überzeugen durch Einfallsreichtum und Engagement. Insbesondere auf Facebook sind die Parks sehr aktiv und versuchen den Anteil an Off- Topic Posts so niedrig wie nur irgend möglich zu halten. Bisher mit Erfolg. Viele müssen ihre Bemühungen im Bereich Service allerdings noch steigern. Da dieser Hand in Hand mit den Engagement-Werten geht, sollte genügend Ansporn vorhanden sein.
Twitter liegt hingegen brach. Kaum Seiten, wenige Follower und Content ist eine Rarität. Hinzukommt ebenfalls, dass die Seiten das falsche Medium in den Vordergrund rücken. Die sollte schleunigst angepasst werden.
Alle Analysen sind mit Fanpage Karma durchgeführt worden. Auf www.fanpagekarma.com kannst du alle wichtigen Kennzahlen für deine Fanpage oder die Seiten der Konkurrenz berechnen lassen, eigene Rankings erstellen, Seiten miteinander vergleichen und vieles mehr.
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