Dank der technischen Neuerungen der letzten Jahre ist es heutzutage möglich, die ganze Welt in einem kleinen Browser zu animieren. Während es sich bei Online-Browser-Spielen früher lediglich um Spreadsheet-Simulatoren handelte, ist es heute möglich, Armeen zu kommandieren, Städte zu errichten oder Oger zu köpfen. Doch wie präsentieren sich diese Spiele auf Social Media? Wir haben uns das Ganze ein wenig genauer angeschaut und eine kleine Liste der Dinge zusammengestellt, an denen noch gearbeitet werden muss.
Lediglich ein Ausschnitt
Die größte Community kann der deutsche Strategie-Spiel-Klassiker Die Siedler Online (149k) hinter sich wissen. Gefolgt wird die Seite von Star Wars: The Old Republic (116k), World of Tanks (108k), OFM (54k), My Free Zoo (52k), Lula Online (34k), Aion (34k), Neverwinter (28k), Fiesta Online (28k) und League of Angels (26k). Hierbei handelt es sich lediglich um den deutschen Teil der Community. Der ist generell relativ klein. Als Beispiel hierfür bietet sich das Taktik-Spiel World of Tanks an. International hat das Spiel eine Community von über 1.2 Millionen Fans – 10 Mal so viele wie in Deutschland.
League of Angels wächst mit 1,8% pro Woche am schnellsten. Sowohl Rail Nation (1%) als auch Aura Kingdom (1%), War Thunder (0,6%) und Uptasia (0,6%) liegen über dem Durchschnitt. Doch wie groß ist dieser? Aufgrund der massiven Verluste, die Hero Zero innerhalb der letzten Woche eingefahren hat (-19,87%), liegt dieser im roten Bereich. Klammert man die Seite jedoch aus, erreicht man ein durchschnittliches wöchentliches Wachstum von 0,29%. Auch ein eher bescheidener Wert.
Mit 4,4 Posts pro Tag veröffentlicht die Seite von World of Tanks den meisten Content. World of Warplanes (3), Star Trek Online (1,9), Infinite Crisis (1,6), Hero Zero (1,1) und Rail Nation (1,1) sind direkt dahinter und posten im Schnitt deutlich mehr als der Rest. 0,9 Beiträge pro Tag zeigen allerdings, das alle Seiten versuchen, fast einmal täglich ihre Fans zu animieren.
1. Die optimale Menge
Doch wie erfolgreich sind die Beiträge wirklich? In viele Branchen ist es üblich, dass es einen Standard gibt, den die Fans präferieren. Postet man zu häufig, sinkt die Interaktions-Rate stetig. Posts man zu selten geht man nicht genug auf sie ein und sie ignorieren die Beiträge genauso, als würde man sie damit überfluten. Die Phänomen liegt auch hier vor.
Zwischen 0,4 und 1,9 Beiträgen pro Tag fahren die Seiten den größten Erfolg ein. Zwar liegen sowohl World of Warplanes als auch World of Tanks mit einigen Konkurrenten gleich auf, jedoch lässt sich der Mehraufwand nicht rechtfertigen. Wieso Energie und Kreativität in vier Beiträge pro Tag investieren, wenn der Erfolg dies nicht rechtfertigt oder es aufgrund der Branche notwendig ist? Nachrichtensender haben keine große Wahl, sie müssen ununterbrochen posten. Dies gilt nicht für Browsergames.
Das beliebteste Medium sind Bilder. Dies ist allerdings nicht ganz so klar wie in anderen Feldern. Ganze 62,7% der Beiträge verwenden das Medium und im Schnitt kommt dieses auch bei Weitem am Besten an. Videos folgen, mit einem ähnlich starken Engagement, werden jedoch aufgrund des nötigen Produktionsaufwandes selten verwendet. Links kommen auf nahezu 20% aller Posts. Größtenteils dreht es sich hierbei um News- und Sales-Inhalte.
2. Der perfekte Zeitpunkt
Doch wann kommen die Seiten an? Es handelt sich hier immerhin um Spiele, richtig? Die Vermutung, dass diese größtenteils in der Freizeit Anklang finden, liegt also nahe. Dem ist jedoch überhaupt nicht so. Insbesondere die Facebook-Seiten erhalten den Großteil ihrer zahlreichen Reaktionen unter der Woche, und zwar zu Zeiten, zu denen der Großteil der Nutzer auf der Arbeit verweilt. Oder in der Schule.
Wie wir sehen können, fällt das Interesse extrem stark ab, sobald wir uns dem Wochenende nähern. Freitag ist bereits tote Hose, aber der Samstag schafft es selbst dieses Tief noch zu unterbieten. Die Art und Weise wie der Content verteilt wird läuft bereits gut. Die einzige Ausnahme: Donnerstag von 14 bis 16 Uhr. Hier wird mehr Content veröffentlicht als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt der Woche. Warum dies so ist, wissen nur die Seiten selbst. Wir würden es allerdings empfehlen diesen anderweitig zu verteilen, da er momentan im Nichts versickert. Die Zeit zwischen 14 und 16 Uhr scheint generell kein Zeitpunkt für Posts zu sein. Vielleicht ist die Zielgruppe hier im Mittagsschlaf oder auf dem Bolzplatz?
3. Der nötige Einsatz
Im Bereich Service tun sich die Seiten schwer. Rail Nation reagiert auf den Großteil der Nutzerbeiträge (72%), braucht dafür jedoch relativ lange. Im Schnitt sind es mindestens 20h, daran muss gearbeitet werden. Der Einfluss, den eine Reaktion der Fanpage haben kann, wird hier allerdings deutlich. Rail Nation ist die Seite, die am zweitschnellsten wächst. Ebenfalls gut dabei ist Aura Kingdom. Zwar beläuft sich Anzahl der Beiträge, auf die die Seite reagiert, auf lediglich 47%. Getan wird dies jedoch in 2,1h, was dazu führt, dass man seine Fanbasis ebenso schnell ausbaut. Service kommt an. Etwas worauf die Seiten mehr Wert legen sollten. Denn eine größere, aktivere Community kann der Vermarktung des Produktes nur helfen.
Auf Twitter engagieren sich wesentlich weniger Seiten. Lediglich neun der von uns analysierten dreißig. Verdenken kann man dies den meisten Seiten jedoch nicht. Die durchschnittliche Follower-Zahl ist niedrig, um nicht zu sagen ein Fragment derer, die wir auf Facebook vorfinden. Die Siedler Online haben mit 5,4k Folgern hier noch die größte Fanbasis. Anno Online ist mit 4,4k direkt dahinter, gefolgt von Neverwinter (917), War Thunder (825), My Free Zoo (542) und My Little Farmies (188).
4. Die Relevanz aktueller Ereignisse
Je größer die Seite, desto häufiger ist sie in Konversationen involviert. Die Siedler und Anno kommunizieren stetig mit ihrer Community. 35% bzw. 28% ihrer Tweets beziehen sich auf Kunden, versuchen Probleme zu lösen und sprechen diese direkt an. Beim Rest fällt dieser Wert eher mau aus. Durch die Bank weg sind es weniger als 5%, häufig sogar 0%. Hier lässt sich der Grund jedoch vermuten. Aufgrund der relativ kleinen Folgerzahlen wird die Anzahl derer, die auf Twitter eine Frage stellen, schwindend gering sein. Eine Konversation zu führen, wenn niemand bereit ist, diese zu starten, ist unmöglich.
Wir werden leider die #AnnoOnline Server in wenigen Minuten erneut herunterfahren müssen. Wir bitten um euer Verständnis. — Anno Online DE (@AnnoOnline_DE) 1. Oktober 2014
War Thunder: Update 1.43: http://t.co/K00MXtQafL — War Thunder (@WarThunderDE) 9. Oktober 2014
Wie wir sehen werden die Accounts größtenteils benutzt, um Nachrichten zu verbreiten. Bilder kommen dabei häufig zu kurz. Selbiges gilt für einfallsreichen Content. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Fanlager lieber auf Facebook verweilen. Denn die Nachricht, das die Server momentan nicht erreichbar sind, wird sie auch dort erreichen. Die Seiten sollten also unbedingt versuchen, den Fans einen Grund zu geben, ihnen auf Twitter zu folgen. Momentan existiert dieser nämlich noch nicht.
Die #AnnoOnline Wartung wird um 11:55Uhr beendet und ihr könnt euch dann wieder ins Spiel einwählen. — Anno Online DE (@AnnoOnline_DE) 8. Oktober 2014
Stetige Updates sind ein Weg, um Nutzer zu gewinnen. So lässt Anno seine Fans zum Beispiel konstant wissen, wann die Probleme behoben sein werden. Konstante Updates, die die Dauer der Maßnahmen erläutern. Das sind Informationen die die Fans interessieren und dazu animieren dem Twitter Profil zu folgen.
Fazit
Der Einsatz ist vorhanden, lässt dennoch teilweise zu wünschen übrig. In Zukunft sollte der Fokus stärker darauf gelenkt werden, die Reaktionen der Nutzer adäquat zu interpretieren. Sie zu ignorieren hilft einem nicht weiter, immerhin existiert die Seite nur, um das Interesse potenzieller Kunden zu wecken und bestehende Spieler bei der Stange zu halten. Maximaler Erfolg kann nur dann erzielt werden, wenn die Erfahrungen korrekt verwertet werden.
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