Diese Woche: die 50 erfolgreichsten Magazine Deutschlands. Dazu haben wir uns eine Liste von rp-online geschnappt und die dazu gehörigen Facebook Profile zusammengestellt. Dabei fanden wir ein paar interessante Dinge heraus denn die Seiten unterscheiden sich bei weitem nicht nur dadurch was sie posten.
Lifystyle und politisches Interesse
Die meisten Fans hat Playboy Deutschland. Mit 1.7m Anhängern zieht die Steite so stark davon, dass Platz 2 gerademal ein Drittel ihrer Fans aufweist (Spiegel Online mit 598k). 11Freunde (267k), der stern (235k), Süddeutsche Zeitung Magazin (231k), NEON (217k), FOCUS Online (195k), Vogue Germany (187k) und das Tatanic Magazin (185k) folgen.
Es fällt sehr schnell auf, dass insbesondere die Magazine, die sich viel mit politischen Diskussion auseinandersetzen, viele Fans haben.
Am schnellsten wachsen jedoch andere. Das Rolling Stone Magazin vergrößert seine Fanbase wöchentlich um 4,74%, gefolgt vom Playboy (4,23%). Dahinter kommen jedoch keine Nachrichten-Magazine, der Fokus liegt überraschenderweise auf Ernährungsmagazinen wie essen-und-trinken (3,65%) oder Der Feinschmecker (3,06%). Das ist deshalb ungewöhnlich weil diese Art der Zeitschriften eigentlich ein eher kleines Klientel anspricht, das Wachstum hier allerdings eine starken Schub erhalten hat.
Ebenfalls unter der Top 10 finden sich das Manager Magazin (3,82%), ZEIT Wissen (2,78%), FOCUS Online (2,54%), Bunte.de (2,43%), Cicero (2,28%) und Spex (2,26%) wieder.
Ein bunter Mix
Die Seiten posten mit 5 Beiträgen pro Tag im Schnitt sehr häufig. Die meisten Posts veröffentlichen dabei FOCUS Online (32,4), BUNTE.de (29,6), SPIEGEL Online (21,4), Manager Magazin (14,7), 11 Freunde (10,3), GQ Germany (8,2), Rolling Stone (7,9), Instyle Germany (7,8), Elle (7,4) und auto motor sport (7,3).
Es gibt jedoch ebenso Seiten, die nahezu nie Beiträge veröffentlichen. Darunter befindet sich zum Beispiel nahezu die gesamte GEO Reihe. GEO Saison, GEO Special Wundersame Welt und GEO posten höchstens 0,4 mal pro Tag. Die einzige Ausnahme bildet hier GEOlino mit 0,9. Nimmt man hier noch ZEIT Wissen und National Geographic Deutschland hinzu, so fällt einem schnell auf, dass sie Natur orientierte Blätter relativ selten Posten. Verwunderlich, da doch genau diese Magazine hin und wieder mal ein Paradiesbild veröffentlichen könnten, ohne dabei vom Thema abzuschweifen.
National Geographics z.B. tut dies häufiger und hat das potential solcher “Wohlfühlbilder” begriffen. Dabei lassen sie sich auch gerne von Fans und Lesern helfen:
National Geographic Deutschland hat ein Bild geteilt 27.03.14
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Alle 3 beliebten Posttypen (Links, Bilder, Text) werden ungefähr gleich häufig verwendet. Zwar stechen Links (42,3%) hier ein wenig stärker hervor, es ist jedoch sichtbar, dass sowohl Bilder- (26,2%) als auch Status-Posts (29,5%) alles andere als unbeliebt sind. Videos werden relativ selten verwendet. Grund dafür sind vermutlich sowohl der erforderliche Aufwand als auch die Themenwahl. Es stellte heraus, dass es sich beim Großteil der verlinkten Videos um Fremd-Content handelt.
Doch wie unterscheiden sich die einzelnen Sparten voneinander? Wir sind in der Lage hier ein paar wirklich interessante Erkenntnisse zu gewinnen, denn es zeigt sich schnell, dass sich die einzelnen Magazine stark voneinander unterscheiden. Dabei handelt es sich jedoch weniger um die einzelnen Marken, als viel mehr um die Sparten die Unterschiede aufweisen. Hier ein paar Beispiele:
Ernährungmagazine (Der Feinschmecker, essen und trinken) arbeiten sehr viel mit Bildern (82,4%).
Diese kommen auch mit Abstand am besten an. Nahezu immer handelt es sich hier jedoch um Beiträge für die keine separates Bild hochgeladen werden müsste. Da nahezu jeder Beitrag über einen Link verfügt würde im Beitrag automatisch das Titelbild zu sehen sein. Während essen und trinken den Fokus auf Rezepte legt
essen-und-trinken.de hat ein Bild geteilt 28.03.14
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… konzentriert sich Der Feinschmecker stärker auf kulturell orientierte Posts.
DER FEINSCHMECKER hat ein Bild geteilt 19.03.14
39511
Magazine, die sich um das Thema Architektur und Kunst drehen (A&W, Architectural Diggest, art, Monopol)m veröffentlichen jedoch überraschenderweise wesentlich weniger Bilder als erwartet. Am Häufigsten werden Links veröffentlicht (74,2% aller Beiträge).
Nichtsdestotrotz kommen diese schlechter an. Doch um was für Beiträge handelt es sich hier? In den meisten Fällen um simple Verlinkungen der eigenen Artikel.
art – Das Kunstmagazin hat einen Link geteilt 07.03.14
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Gelegentlich wird dann allerdings auch zu Bildern gegriffen, die einem Magazin dieser Sparte den nötigen Wohlfühleffekt liefern. Ein Beispiel dafür ist dieser Beitrag.
A&W Architektur & Wohnen hat ein Bild geteilt 31.03.14
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Nachrichten-Seiten (FOCUS Online, stern, SPIEGEL Online, wiwo) hingegen konzentrieren sich stark auf Statusmeldungen, Links und Bilder (10,5%) werden stark vernachlässigt.
Dabei ist jedoch zu erkennen, dass sowohl Bilder als auch Link Posts wesentlich besser ankommen als die konstanten Statusmeldungen. Es wird deutlich, dass trotz der Masse an Beiträgen selten zu Cat-Content gegriffen wird. Selbst wenn dies mal vorkommt, handelt es sich häufig um Posts dieser Art:
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Die Links verweisen so gut wie nie auf Dritte sondern strikt auf Artikel der eigenen Seite. Statusmeldungen dieser Art…
FOCUS Online hat einen Status geteilt 13.03.14
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… werden von allen Seiten hin und wieder verwendet. Es ist jedoch zu erwähnen das insbesondere FOCUS Online wert auf diese Art Beitrag legt. Die restlichen Seite verlinken häufiger Artikel als “nur” Schlagzeilen zu veröffentlichen.
Ein weiterer interessanter Unterschied ist die Anzahl an Videos, die von den Seiten öffentlich gestellt werden. Hier sticht vor allem SPIEGEL Online hervor, es handelt sich dabei jedoch selten um selbst kreiertes Material.
Schwache Post-Interaktion der Flut von Content geschuldet
Durchschnittlich beträgt das Engagement 0,8%. Das Manager Magazin führt die Liste mit 3,5% an. Sowohl der Stern als auch das Magazin der Süddeutschen Zeitung erreichen 3,3%, während ihnen 11Freunde und SPIEGEL Online mit 2,9% dicht auf den Fersen sind. Das Engagement selbst ist bei manchen Seiten jedoch aufgrund der hohen Post Anzahl leicht verschoben. Ein Blick auf die Post-Interaktions-Werte macht dies deutlich.
Eine Interaktion von 0,3% wird von den Seiten durchschnittlich erreicht. Während das Manager Magazin noch 3,5% Engagement erzielte, liegt die Post-Interaktion bei lediglich 0,2%. Woran liegt das?
Das Engagement beschreibt die Anzahl an Reaktionen die man durchschnittlich pro Tag erhält. Veröffentlicht man jedoch viele Beiträge mit niedriger Interaktion so summieren sich die Werte auf. Das ist nicht zwingend schlecht, jedoch kann man sehr gut erkennen das definitiv die Masse und nicht die Klasse im Vordergrund steht. Selbiges gilt unter anderem für FOCUS Online (2,1% Engagement/0,06% Post Interaktion).
Punkten können hier kleine Seite die seltener posten, wie zum Beispiel das DUMMY Magazin (1,1%), GEO (0,9%), GALORE Interviews (0,8%) und Eltern (0,4%).
Kommunikation findet nicht statt
Der Service lässt zu wünschen übrig. Durchschnittlich 76h Wartezeit, wobei lediglich auf 27% der Beiträge eingegangen wird. Und hierbei beziehen wir schon in Betracht, dass ganze 20 Seiten die Funktion, die User-Posts ermöglicht, deaktiviert haben. Den besten Support bieten hier noch Der Feinschmecker (100%/16h), Bunte (63%/5,4h), essen und trinken (60%/14h) und Brigitte (54%/14h). Der Rest liefert entweder keine Antworten oder benötigt zu lange, um auf die Fragen einzugehen (GEO Saison 389h zum Beispiel).
Alles in allem scheint von den Meisten kein Interesse am Aufbau einer Community zu bestehen. Das Gespräch wird nicht gesucht, viel mehr wird es vermieden.
Fazit
Deutsche Magazine unterscheiden sich nicht nur durch das Thema, sondern insbesondere auch aufgrund des unterschiedlichen Post Verhaltens. Doch was sagt uns das? Im Großen und Ganzen zeigt es einfach nur mal wieder wie wichtig es ist zu wissen worauf die Community anspringt. Eine ordentliche Analyse ist also essentiell um herauszufinden ob Status Nachrichten das Interesse der Leser treffen oder man unter Umständen lieber direkte Verlinkungen posten sollte.
Ein Einzeiler kann für einige Nachrichten reichen, ist aber kein empfehlenswerter Modus Operandi.
Es wäre definitiv zu wünschen, dass sich am Service der einzelnen Seiten etwas verändert. Insbesondere Magazine, die eine Nische haben, sollten schleunigst realisieren, wie ausschlaggebend die Kommunikation mit den Lesern sein kann. Denn man möchte doch seine “Vormachtstellung” behalten, oder?
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