Im Bereich Entertainment gibt es ja viele verschiedene Berufszweige. Wir haben uns diese Woche mal die bekanntesten deutschen Moderatoren herausgepickt und diese auf Facebook, als auch auf Twitter, kräftig unter die Lupe genommen. Wie sehr sich die Männer und Frauen der Branche nicht nur im Aussehen unterscheiden, lest ihr unten.
Comedy und Lifestyle, beliebter als alle Anderen
Hier haben eindeutig Lifestyle und Comedy orientierte Kommentatoren die Nase vorne. Mit Joko Winterscheidt (1,3m), Elton (1,1m), Daniel Aminati (1,1m), Annemarie Carpendale (837k), Palina Rojinski (467k) und Rebecca Mir (396k) ist die Top 6 relativ einseitig besetzt. Menschen mit Expertise in Sport, Dokumentationen oder Nachrichten sucht man hier vergeblich. Das mag allerdings auch teilweise an fehlendem Einsatz ihrerseits liegen. Wenn selbst ein Günther Jauch weder Facebook noch Twitter Profil besitzt, dann ist es schwer zu urteilen, ob diese Art Showmaster hier mithalten könnte. Gefolgt wird die Top Gruppe von Kai Pflaume (345k), Nazan Eckes (258k), Matthias Malmedie (207k), Olli Schulz (202k), Eckart von Hirschhausen (186k) und Nela Lee (167k), von denen ebenfalls ein Teil über Lifestyle-Branche informiert.
Bei den Wachstumsraten sieht das Ganze dann jedoch ein wenig anders aus. Julia Krügers Profil wuchs mit 7,32% wöchentlich, Julia Scharf (6,49%), Birgit von Bentzel (3,48%), Miriam Höller (2,57%), Janine Steger (2,4%), Kathy Weber (2,21%), Angela Finger Erben (2,14%), Miriam Lange (2,04%), Annica Hansen (1,86%), Andrea Kaiser (1,73%) und Nazan Eckes (1,63%) versuchen dran zu bleiben. Wo sind denn die Männer? Im Nichts verschwunden. Der Erste, den wir ausfindig machen können ist Peter Klöppel auf Rang 14. Ebenfalls interessant: Viele Themengebiete werden abgedeckt. Es sind nicht die Comedians oder Lifestyle-Berater die hier davonschießen, sondern sowohl Sport- und Nachrichtenmoderatoren als auch Stuntfrauen.
Im Bereich Engagement und Post-Interaktion trumpfen die Seiten dann allerdings auf. Durchschnittliche Werte von 1,7%, bzw. 2,2% sind extrem gut, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Stichprobengröße knapp 90 Seiten umfasst, und sich diese Zahlen auf mehr als 2.000 Beiträge beziehen. Frauke Ludowig (6,6%) und Julia Krüger (6,6%) sichern sich die Pole-Position, gefolgt von Maurica Gadja (6,3%), Toni Scheurlen (6%), Martin Tietjen (5,2%), Janine Steeger (4,8%), Matthias Opdenhövel (4,3%), Eva Imhof, Kevin Klose, Mariam Lange (3,7%), Britta Hofmann (3,6%) und Melissa Khalaj (3,6%).
Bei der Post Interaktion können einige Seiten den Erfolg halten, andere stoßen in die Spitzengruppe vor. Amiaz Habtu (6,5%), Roberta Bieling, Karan Heinrichts (6,4%), Dunja Hayali, Martine Tietjen (5,8%), Angela Knobloch (5,6%), Julia Krüger (5,4%), Toni Scheurlen (4,9%), Christoph Hoffman (4,8%), Anneke Dürkopp und Constanze Rick (4,7%) bilden hier das obere Dutzend. Viele dieser Seiten haben noch Potential nach oben. Damit meinen wir nicht die Interaktionswerte, sondern viel mehr die Häufigkeit, mit der Beiträge veröffentlicht werden. Mit Ausnahme zweier schafft es von diesen 12 nämlich keiner, mehr als ein Mal täglich zu posten. Viele begnügen sich damit sich alle paar Tage mal fix zu melden. Die hohe Post-Interaktion zeigt jedoch: Interesse ist da also nutzt es.
Support, bzw. Interaktion mit den Fans, wird nur von relativ wenigen bereitgestellt. Zwar gibt es hier einige, die eine Antwortquote von 100% aufweisen, jedoch ist diese nicht sonderlich viel wert, wenn es durchschnittlich mehr als 150h dauert bis die Antwort veröffentlicht wird. Deswegen listen wir hier lediglich die Seiten auf, die eine rundum gute Leistung abliefern. Am besten performen hier Jule Gölsdorf (100%/7,2h), Amiaz Habtu (92%/2,1h), Maurice Gajda (84%/0,5h), Martin Tietjen (80%/0,6h), Dunja Hayali (70%/2,8h) und Katja Burkard (61%/ 3,3h).
Männlein mögen Videos, Weiblein mögen Bilder
Beim Posting Verhalten gibt es ein paar interessante Dinge zu sehen. Fangen wir jedoch erst mal mit den reinen Fakten an. Kai Pflaume veröffentlicht mit 4,6 Beiträgen pro Tag den meisten Content. Dahinter reihen sich Maurice Gajda (4,5), Janina Steeger (2,7), Frauke Ludowig (2,2), Matthias Opdenhövel (2,1), Verena Wriedt (2), Daniel Aminati (1,8), Annica Hansen, Joey Grit Winkler (1,7) und Jochen Schropp (1,6) ein. Es herrscht also eine gesunde Balance zwischen Männern und Frauen die häufig schreiben.
Die Unterschiede werden einem allerdings bewusst, sobald man ein wenig an der Oberfläche kratzt. Frauen veröffentlichen deutlich mehr Bilder als Männer. Eine Differenz von circa 20% ist hier auszumachen. Etwas, dass sich jedoch nicht allzu stark auf den Erfolg der Beiträge auswirkt, wie wir bereits oben feststellen konnten.
Außerdem hilfreich: Wissen, zu welcher Tageszeit Beiträge ankommen, und wann sie im Sumpf versinken. Hier kann man ebenfalls eine Differenz zwischen den Geschlechtern ausmachen. Während die Beiträge der Männer häufig am Vormittag gut ankommen (8-12h) und gegen Abend anfangen zu schwächeln (sie gewinnen gegen Nacht allerdings wieder an Fahrt), so kann man das genaue Gegenteil bei den Frauen feststellen. Hier sind Posts insbesondere von 16-20h im Aufwind.
Facebook pfui, Twitter hui – Die zwei Seiten des Social Media Managements
Es ist hier jedoch ein Phänomen auszumachen: Eine hohe Like Zahl auf Facebook korreliert nicht zwingend mit einem erfolgreichen Twitter Account. Zwar haben die, der eher jüngeren Generation zugewandten, Moderatoren auch theoretisch hier die Nase vorn, jedoch sind die Nachzügler andere. Joko Winterscheidt führt diese Liste ebenfalls an und schafft es mit 394k Followern die größte Gruppe hinter sich zu versammeln. Klaas Heufer-Umlauf (353k), Matthias Opdenhövel (245k), Palina Rojinski (150k), Andrea Kaiser (118k), Nela Lee (101k), Julia Scharf und Matthias Killing (96k), Jan Böhmermann (91k), Sarah Kuttner (77k) und Markus Kavka (68k) folgen.
Interessant zu sehen ist, dass mehrere Persönlichkeiten, die es auf Facebook nicht mal auf 100k Likes schaffen, hier an der 100k-Marke schnuppern. Für gewöhnlich fallen Twitter Profile signifikant kleiner als Facebook-Profile aus. Die extremsten Beispiele sind hier Matthias Opdenhövel, der nahezu 10 Mal soviele Twitter Follower wie Facebook Likes hat und Julia Scharf die es sogar aufs 12-fache schafft.
Doch woran liegt diese extreme Differenz? Wir sind es gewohnt, dass die Follower Zahl auf Twitter niedriger als die Like Zahl auf Facebook ist. Zum einen wird über das Vögelchen wesentlich mehr Content veröffentlicht, zum Anderen wird die Community wesentlich mehr beachtet. Die von uns erwähnten Extrem-Beispiele beantworten auf Facebook keine Wallposts, teilweise auch deswegen weil es keine gibt. Die Interaktion mit Fans oder Kollegen fällt auf Twitter wesentlich leichter, was dazu führt, dass viele Gespräche die geführt werden nicht einfach nur den eigenen Content zur Schau stellen, sondern explizit auf Mitmenschen eingehen.
Beiträge werden hier ebenfalls eher von den kleineren Profilen veröffentlicht. Das heißt nicht, das beliebte Moderatoren keine Posts veröffentlichen, allerdings ist der Drang nach Selbstvermarktung logischerweise geringer wenn man bereits mehrere hunderttausend Fans hat. Nela Lee führt mit die Liste mit weitem Abstand an. Zwanzig Tweets pro Tag, 21% davon sind Konversationen mit anderen Nutzern. Auf den nachfolgenden Rängen finden sich unteranderem Julia Scharf (7,2), Jan Böhmermann (7,2), Sarah Kuttner (7,1), Jessica Kastrop (6,9), Anna Kraft (2,5), Matthias Opdenhövel (2,5), Jochen Schropp (2,4), Andrea Kaiser (2,3), Jan Köppen (2,3), Markus Kavka (1,9), Funda Vanroy (1,7) und Maybrit Illner (1,5).
Um die Differenz ein bisschen besser darzustellen, hier ein Mal ein Vergleich ausgewählter Twitter- und dazugehöriger Facebook-Profile. Es handelt sich um einen kumulierten Graphen der alle Posts der letzten 28 Tage darstellt. Bei einem solchen Unterschied ist der abweichend starke Erfolg leicht verständlich.
Die Engagement-Werte sind ebenfalls mehr als annehmbar. Begeht nicht den Fehler und vergleicht diese mit den Zahlen die wir auf Facebook vorfinden. Traditionell reagieren weniger Leute auf Tweets als auf Facebook-Beiträge. Jan Böhmermann (0,8%), Sarah Kuttner (0,8%), Nela Lee (0,7%), Jan Köppen (0,6%), Dunja Hayali (0,6%), Maybrit Illner (0,3%) und Anna Kraft (0,3%) liefern eine überaus zufriedenstellende Leistung ab. Das hat vermutlich teilweise auch mit der Anzahl an Konversationen zu tun.
Zwar bewegt sich diese im Vergleich zu Fluggesellschaften oder Telekommunikationsunternehmen im unteren Bereich, ändert jedoch nichts daran, dass die Werte überaus gut für diese Menge an Folgern ist. Wenn man bedenkt, dass die meisten Moderatoren die Seite vermutlich selbst betreiben, sozusagen als Freizeitbeschäftigung, verlangt einem das noch mehr Respekt ab. Am Meisten gehen Dunja Hayali (59%), Andrea Kaiser (40%), Sarah Kuttner, Julia Scharf, Joko Winterscheidt (30%), Anna Kraft (26%), Peter Klöppel (25%), Markus Kavka (2,3%) und Jeannine Michaelsen (2,1%) auf die Folger ein.
Fazit
Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind keine Ausnahmen, sondern stellen in diesem Fall viel mehr die Regel dar. Die Seiten posten unterschiedlich, erhalten abgewandeltes Feedback und wachsen in verschiedenen Geschwindigkeiten. Zwar haben männliche Entertainer immer noch die meisten Facebook-Fans, das könnte sich allerdings in naher Zukunft ändern.
Besonders wichtig ist es also zu wissen wann, was und wie man posten sollte. Warum die Beiträge von Männern am späten Nachmittag so schlecht ankommen, die der Frauen jedoch explodieren, ist etwas das wir nicht erklären können. Wir wissen lediglich, dass es so ist. Und allein diese Information ist genug um eure Performance zu steigern. Also: analysiert kräftig, setzt auf Stärken und versucht Schwächen zu verschleiern.
Zum Abschluss noch die Unterschiede auf Facebook visualisiert:
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Artikelbild: blu-news.org – CC-BY-SA